Das Jemen-Chamäleon, Chamaeleo calyptratus

Verbreitungsgebiet:    
Wie der Name schon vermuten läßt stammt das liegt das Hauptverbreitungsgebiet des Jemen-Chamäleons im Jemen, auf der Arabischen Halbinsel.

   
Lebensraum:    
Die Tiere leben hauptsächlich in den feuchten Hochebenen des Landes (bis 2000m) auf Bäumen und Büschen aber auch am Boden. Tagsüber findet man sie meist in einer Höhe von 2-3 Metern, nachts schlafen sie auf höhergelegenen Ästen.

   
Kennzeichen:    
Die große Beliebtheit haben die Tiere nicht zuletzt ihrem attraktiven Äußeren zu verdanken. Die Männchen tragen einen, bis zu 8 cm hohen Helm auf dem Kopf. Farblich sind die Tiere sehr variabel. Die Grundfärbung besteht aus einem hellen Grün das von mehreren farbigen Bändern durchzogen ist. Bei Erregung zeigen die Tiere, hier besonders die Männchen ihre ganze Schönheit. Leuchtend gelbe Bänder wechseln sich mit dunkelgrünen ab.
Die Weibchen sind meist nicht so intensiv gefärbt wie die Männchen sondern sind eher einfarbig grün.

   
Allgemeines:    
Die urtümlich anmutenden Tiere faszinieren den Betrachter ungemein. In vielen Naturvölkern ranken sich Mythen um Chamäleons. So soll der Blick in das Auge eines solchen Tieres tödlich sein. Solche und ähnliche Geschichten gehören wohl eher in das Reich der Fabelwesen.
Seine Fähigkeit des Farbwechsels ist aber ein durchaus faszinierendes Merkmal. Fälschlicherweise wurde früher vermutet, die Tiere passen Ihre Hautfarbe der Umgebung an. Heute weiß man, daß der Farbwechsel eher der Kommunikation dient. Man kann dies besonders schön bei Revierkämpfen und Balzritualen beobachten. Außerdem dient diese Fähigkeit noch der Temperaturregulierung. So findet man oft in den frühen Morgenstunden fast schwarz gefärbte Chamäleons, die sich in der Sonne aufwärmen.
Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die unabhängig voneinander beweglichen Augen die dem Tier einen Rundumblick ermöglichen.

   
Haltung:    
Obwohl Chamäleons ohne Zweifel nicht in Anfängerhände gehören läßt sich das Jemen-Chamäleon gut über Generationen hinweg im Terrarium halten. Es handelt sich um äußerst aggressive Tiere die daher nur getrennt und ohne Sichtkontakt zu Artgenossen gehalten werden sollten. Aufgrund ihres natürlichen Habitats im Hochgebirge eignet sich diese Art sehr gut zur freien Haltung im Zimmer, z.B. auf einer gut bepflanzten Fensterbank. Für die Haltung im Terrarium ist eine Mindestgröße von L80xT50XH100 unbedingt einzuhalten. Stauluft sollte auf jeden Fall vermieden werden. Es empfiehlt sich ein oder zwei Seiten des Beckens durch Gaze auszutauschen um eine ausreichende Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Tagsüber sollte eine lokale Höchsttemperatur von 30-35°C mittels eines Strahlers erreicht werden. Nachts läßt man dann bis auf Zimmertemperatur abkühlen. Wie alle Chamäleons verträgt auch das Jemen-Chamäleon zu große Hitze sehr schlecht.
Das Terrarium sollte mit reichlich Kletterästen und ungiftigen Pflanzen versehen sein.
Jemen-Chamäleons nehmen hin und wieder pflanzliche Nahrung auf, wobei diese kein existentieller Bestandteil ihrer Nahrung ist. Daher sollte man auf giftige Pflanzen unbedingt verzichten.
Es sollte unbedingt auf ausreichende UV-Bestrahlung geachtet werden!

   
Futter:    
Die Nahrungsaufnahme der Chamäleons ist ein beindruckendes Schauspiel. Mit einer bemerkenswerten Präzision peilen sie das Futtertier an um es dann mit ihrer fast körperlangen Zunge zu fangen. Als Futtertiere eignen sich Heimchen, Grillen und Heuschrecken. Sogar Nacktmäuse werden von den Tieren gerne angenommen. Es empfiehlt sich schön abwechslungsreich zu füttern da die Tiere sonst wählerisch werden. Ihren Wasserbedarf decken die Tiere durch das Sprühwasser. Man kann die Tiere auch sehr gut an eine Tropfpipette gewöhnen.

   
Sonstiges:    
Chamäleons sind sehr faszinierende Tiere, doch sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich um äußert anspruchsvolle Pfleglinge handelt die ein Höchstmaß an Pflege erfordern.